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Warum Selfpublishing?

Warum Selfpublishing?
Diese Frage habe ich mir auch lange Zeit gestellt. Warum sollte ich das tun? Warum
will ich das tun?
Natürlich will ich ins Selfpublishing, weil dort das Geld auf der Straße liegt, Bücher kein Lektorat brauchen und die Leute
alles kaufen, solange es nur 99 Cent kostet. Oder weil »die bösen Verlage« ja immer alle meine Bücher ablehnen, weil sie mein Genie verkennen, ganz klar.
Solche Begründungen hört man leider so oft, dass die folgende – ehrliche Aussage – von vielen schon als reines Lippenbekenntnis gesehen wird.
Ich veröffentliche den nächsten Roman im Selfpublishing, weil ich die Kontrolle über das Buch behalten möchte.
Ganz einfach. Nicht mehr, nicht weniger.
Danach wird auch wieder ein Roman bei einem Verlag von mir erscheinen. Eine Tatsache, über die ich mich wahnsinnig freue.

Und dennoch will ich den kommenden Steamfantasy-Roman auf keinen Fall aus der Hand geben. Aber warum? Warum tue ich mir das Risiko an, die Geschichte auf eigene Faust lektorieren zu lassen? Mich selbst um ein Cover zu kümmern? Keine Angst, ich habe es nicht selbst gezeichnet, darum finde ich es ziemlich gelungen. *g*
Ein wenig ist es schon im Stoff begründet. Steamfantasy ist ein in Deutschland quasi nonexistentes Genre. Ich spreche nicht von Steampunk, den gibt es durchaus, vielleicht nicht im ganz großen Rampenlicht, aber »it's alive and well«. Nein, ich spreche davon, Elfen, Menschen, Orks und Zwerge in eine Zeit der Dampfmaschinen zu packen.
Dazu enthält der Roman auch (hoffentlich) noch jede Menge Humor.

Diese beiden Unwägbarkeiten machen den Stoff für Verlage uninteressant. Und das meine ich völlig wertfrei. Ein Verlag muss mit einem Buch kalkulieren können. Es muss irgendwie zu vermarkten sein, sei es, dass es einem erfolgreichen Buch ähnelt, oder dass die Themen gängigen Vertretern des Genres ähneln. Je weiter man sich von diesem Spektrum wegbewegt, desto schwieriger wird es für einen Stoff. Und das ist völlig in Ordnung.
Darum werden sich meine Gnome auf eigene Faust durchschlagen müssen.
»Warum hast du das Buch denn dann überhaupt geschrieben, du Depp?«
Berechtigte Frage.
Antwort: »Weil ich es schreiben wollte!«
Ich wollte die Geschichte erzählen. Ich wollte die Abenteuer von Rhaflit und Duibel, zwei gnomischen Ingenieuren in einer Zeit des Umbruchs, erzählen.
Und ich wollte die Geschichte dann auch ohne Kompromisse niederschreiben. Warum sollte ich die Vorzüge des Selfpublishings nicht nutzen? Sicher wird es im Lektorat um innere Logik und Handlungsstrukturen gehen. Aber ich muss (sofern ich das nicht will) keine Zugeständnisse an »den Markt« machen.
Ob das clever ist oder dumm? Das vermag ich nicht zu beantworten. Ich tendiere zu Letzterem. ;)

Es gibt aber mit Sicherheit noch einen weiteren Grund: Ich hab die Hosen gestrichen voll!
Meine letzte große Veröffentlichung ist ja schon eine Weile her. Seitdem war es recht still um mich. Und auch dieses Buch habe ich schon mehrere Jahre verschoben. Man schreibt sich in eine Ecke, man macht ein paar Lektorate – schwupps, sind fünf Jahre vergangen.
Natürlich habe ich Schiss, dass mein erstes Buch eine Bauchlandung wird. Also fange ich mit einer sicheren Sache an: Einem Buch, von dem ich genau weiß, dass es für eine kleine aber feine Nische geschrieben ist. Für die Freunde des leicht skurrilen Humors. Für Liebhaber von dampfbetriebenen Mechas. Für Freunde großer Schlachten und wahren Edelmuts. Und für Leser, die dann doch mehr hinter den alten Völkerklischees entdecken möchten.
Und ich freue mich auf jeden Einzelnen von euch Fünf. ;)

Eine Sache, die ich über die letzten Jahre gelernt habe, ist, dass ich in erster Linie für mich schreibe. Das heißt nicht, dass es mir egal ist, ob sie gelesen werden, sonst würde ich ja nicht veröffentlichen. Aber ich schreibe – nein, erzähle – die Geschichten, die ich erzählen möchte. Die mir am Herzen liegen. Und die mein Herz berühren.
So wie mit meinen kleinen Gnomen.
Ich habe am Ende geweint, mich mit ihnen gefreut und liebgewonnene Freunde betrauert. Und sie haben es verdient, dass sie euch genau
so begegnen.
Darum wird der nächste Roman im Selfpublishing erscheinen.
Und auf eine Art wird das ein ganz eigenes Abenteuer. Wenn ihr wollt, könnt ihr hier im Blog daran teilhaben.
Ich freu mich auf euch!

Grüße
Stephan

P.S.: In einem kommenden Artikel werde ich noch genauer darauf eingehen, was ich noch alles geplant habe, woran ich aktuell arbeite und welche Veröffentlichungsform ich mir dafür vorstelle.
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